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Folie 1
Sonderschadstoffdeponie „Große Hölle" Zichow
Entstehung der Deponie
IHK Bodenschutzforum
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Zu meiner Person:
Gernot Rath
Mitarbeiter Abteilung Umweltschutz der PCK Raffinerie GmbH;
dort beschäftigt seit 2003, verantwortlich für die Altlastensanierung und tätig als
Immissionsschutzbeauftragter;
erster Kontakt mit der PCK 1988, Berufsausbildung (Schlosser);
Studium Verfahrenstechnik, 1995/1996 Praktikum und Diplom in der PCK;
1998 Rückkehr in die PCK.
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Folie 3
Inhalt
1. Lage der Deponie,
2. Zentrale Problemstellung,
3. Historie, von den Anfängen bis zur Schließung,
4. Geologie aus damaliger Sicht,
5. Deponenten und Deponatmengen,
6. Betrieb der Deponie
7. Fazit.
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1. Lage der Deponie
Aktuelle Straßenkarte:
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1. Lage der Deponie
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Historische Karte
ca. im Jahr 1930:
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1. Lage der Deponie
Aktuelles Luftbild:
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2. Zentrale Problemstellung
Wie kam es dazu?
Blick von der Westböschung. (17.02.1994)
Blick von der Südböschung. (17.02.1994)
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3. Historie, von den Anfängen bis zur Schließung
Triebfeder: Austritt einer großen Menge an Rohöl im
Tanklager des EVW (jetzt PCK) am 22.08.1966
Wohin mit dem kontaminierten Erdreich?
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3. Historie, von den Anfängen bis zur Schließung
03.07.1962 Antrag des EVW an die Wasserwirtschaftsdirektion zur Lagerung von ölverschmutztem
Sand nach einer Tanklagerhavarie.
30.03.1964 Beginn der Einlagerung von ölverseuchtem Boden aus Zwischenlager der Tanklagerhavarie
und der Pipelinehavarie bei Flemsdorf.
1964 - 1970 Ungeordnete Deponie ohne definiertes Betriebsschema und Sicherheitsregime für und
unter Verantwortung des EVW, später PCK.
1973 - 1974 Erweiterung der Nutzung durch das Teerwerk Erkner.
1973 Übergang zu relativ geordneten Betriebsverhältnissen durch Erarbeitung einer
Deponieordnung, Schaffung einer Planstelle „Deponiewart“.
Antragsbearbeitung für die Fremddeponenten bei der Abt. Umweltschutz des EVW/PCK,
1. Einzäunung.
ab 1981 Erklärung zur bezirksoffenen Deponie, d.h. Übergabe der Zuständigkeit für die Zuweisung
vom PCK an den Rat des Bezirkes;.
Betrieb durch die PCK, dadurch schnelles Anwachsen der Zahl der Deponenten auf über
100 Fremddeponenten.
Keine Anlieferung von großen Mengen von ACZ-Abwässer. (Agrochemisches Zentrum -
Landwirtschaft)
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3. Historie, von den Anfängen bis zur Schließung
1980 - 1988 Erschöpfung der Deponie zeichnet sich ab;
Kapazitätserweiterung wurde gesucht mit Bau eines Teildammes.
1985 - 1989 erste Untersuchungen zur Sanierung der Deponie, die an der Devisenbereitstellung
scheiterte;
hydrogeologische Untersuchungen zur Dichtheit der Deponie wurden intensiviert.
31.12.1987 Schließung der Deponie für Schadstoffe aus dem VEB PCK, weiterhin Anlieferung durch
Fremddeponenten
1987 - 1990 Versuch der drastischen Reduzierung der Deponiemengen;
Verbot der Einlagerung der PCK-Produkte;
Starke Verringerung der Zahl der Fremddeponenten;
Rücktransport von Niederschlagswasser in die Abwasseranlage der PCK.
31.08.1990 Schließung der Deponie auch für Fremddeponenten und damit Einstellung des
Deponiebetriebes.
bis Juli 2004 Weiterführung der Sicherung durch die PCK, Wasserabfuhr und Verkehrssicherung.
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4. Geologie aus damaliger Sicht
1962:
Eröffnung der Deponie in einer „abflusslosen Senke“. Toteisloch, an dessen Dichtheit von Anfang an
Zweifel bestanden, (Aussage: In der Senke hat sich kein dauerhafter Wasserspeigel ausgebildet.).
Grube war nach historischen Aussagen zwischen 10 und 20 m tief.
Es wurde keine (detaillierte) Vorerkundung durchgeführt.
1988:
Bestätigung der Dichtheit auf MKW der Grube durch den Rat des Bezirkes lag erst 1988 vor.
Geschiebemergel nur in den Senkenrandbereichen (Rücken).
Versickerung über die sandig ausgebildeten Senken-Flanken wurde befürchtet.
Unterlagerung der holozänen Mudden und Torfe durch Geschiebemergel wurde vermutet.
Grundwasseranschluss zum GWL2 der Senke im Flankenbereich erschien als nicht abwegig.
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Folie 12
5. Deponenten und Deponatmengen
Randbedingungen der Deponierung:
„Wilde“ Deponierung ab der Eröffnung für acht Jahre;
erst ab 1972 nahm die PCK eine Bilanzierung des Deponieinhaltes vor;
vor 1981 keine Deponiezuweisung;
Schrott, Schutt und Altreifen u.ä. von Fremddeponenten wurden nicht erfasst;
sowie alle Schwarzdeponenten (wie Haushalte, Unbekannte), die sich nicht verantworten mussten;
Mit Inbetriebnahme der Verbrennungsanlage von 1985 bis 1987 keine Deponierung aus der PCK.
Größter Einzelanlieferer: PCK (ölhaltige Abfälle, Terephthalsäurereste, Arsenschlämme)
Größte Fremdanlieferer: MVL, Großwäscherei Bad Freienwalde, Holzverarbeitung Finowfurt,
Reifenwerk Pneumant Fürstenwalde, Minol-Tanklager Seefeld,
VEB Tierische Rohstoffe.
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Folie 13
5. Deponenten und Deponatmengen
PKW-Reifen 100
LKW-Reifen 50
Fässer 200
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Folie 14
5. Deponenten und Deponatmengen
Hauptabfallchargen im Einzelnen:
In der Hauptsache rohöl- und ölhaltige Abfälle, Boden, Sand, Bauschutt;
Destillationsrückstände des Lösungsmittelrecycling (Großwäscherei, Bad Freienwalde) (LHKW);
Holzschutzmittel Donalit (arsenhaltig) der VEB Flurchemie Dohna;
Pyridin (Insektizide/Herbizid) aus Braunkohleteer als Mischung mit Donalit UA;
Prozessöle (Gummi und Schmiermittel) der Knetmaschinen des Reifenwerkes;
verbrauchte Waschlauge „Siliron“ der Fasswaschanlage PETS;
Salze aus der Tierverwertung;
ACZ-Abwässer, PCE, Lösungsmittel, Farbreste, PTA-Rückstände, sonstige Chemikalien.
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Folie 15
6. Betrieb der Deponie
Kapazitätsmanagement/ Vermeidung Explosionsgefahr/ Übungsgelände, Ende der 1960iger Jahre
Ende 60er Jahre
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Folie 16
7. Fazit
Vergleich der Restlochkanten 1967/1994:
• Bestätigung der Müllverfüllung ausgehend
von der Bundesstraße;
• Restloch war fast restlos gefüllt.
„Vorher an Nachher denken.“
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Folie 17
7. Fazit
Zustand kurz nach der Eröffnung:
Blick auf die Ostböschung Blick auf die Westböschung
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7. Fazit
Endzustand kurz nach der Schließung 1994
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Danke für Ihre Aufmerksamkeit